Was wir über unseren besten Freund wissen sollten
Hunde und Menschen leben neuesten Studien zu folge seit ca. 30.000 Jahren zusammen, es verbindet sie also eine lange evolutionäre Geschichte, in welcher sich beide Spezies jeweils für sich als auch in ihrer gegenseitigen Kommunikation weiterentwickelt haben.
Hunde sind geradezu Meister darin menschliche Stimmungen zu erkennen, umgekehrt fällt es uns Menschen oft schwer unsere vierbeinigen Begleiter richtig einzuschätzen.
Beide Spezies können Trauer, Wut, Freude, Stress, Angst, Zuneigung oder Abneigung empfinden und miteinander eine komplexe emotionale Beziehung aufbauen.
Interessant ist dabei, dass Hunde offensichtlich Freude daran haben können vom Menschen zu lernen. Nicht nur deswegen wird im Hundetraining heute mit positiver Verstärkung anstelle von Gewalt gearbeitet. Theorien von Dominanz und Unterordnung sind heute wissenschaftlich überholt und es zeichnet sich das Bild des Menschen mit einer eher elternschaftlichen Verantwortung für seinen besten Freund.
Beide, Mensch und Hund sind extrem soziale Wesen. Damit der Hund gesund bleibt und sein Bedürfnis nach Nähe stillen kann, braucht er den Familienanschluss.
Er möchte mit Menschen zusammenleben, die ihn verstehen und seine Grundbedürfnisse erfüllen. Er benötigt neben artgerechtem Futter, Bewegung, Spiel und Beschäftigung auch die Möglichkeit des Rückzug, das Aufzeigen einer Grenze oder den Schutz vor einer Gefahr.
Das Zusammenleben mit unseren Hunden kann wunderbar sein, aber auch sehr anstrengend. Oft wird die Sozialisierung der Hunde verpasst, er lernt nicht oder unzureichend die grundlegenden Regeln des Zusammenlebens, sondern Formalien wie Sitz, Platz oder Fuß. Hunde entwickeln sich rasant, die verpasste Zeit ist nicht nachzuholen.
Hat der Hund niemanden der ihn geistig stimuliert, ihn im Leben anleitet, mit ihm interagiert, so kann keine Beziehung entstehen und der Hund bildet oftmals Verhaltensweisen aus, die sich hinterher nur schwer wieder verändern lassen.
Das Zusammenleben mit Tieren kann eine große Bereicherung für uns sein, über die Verhaltensweisen der Hunde können wir viel über uns selber lernen.
Um uns angemessen den Tieren gegenüber verhalten zu
können, benötigen wir viel Wissen, vor allem über ihre Kommunikation und Verständnis für ihre oft ganz individuellen Bedürfnisse.
Das Verhalten unserer Hunde ist immer artgerecht.
Jeder Hund verhält sich so wie er kann. Grundsätzlich betrachte ich jegliches Verhalten eines Hundes wertfrei.
Der Hund selber macht nichts falsch, er reagiert
ausschließlich aufgrund seiner erblichen und erlernten
Verhaltensreaktionen. Diese Verhaltensreaktionen gilt es
zu erkennen, zu verstehen und entweder zu verändern
oder die Umstände, die zu dem Verhalten geführt haben anzupassen.